VON ROGER BENOIT

YENS (VD) - Frankreichs Presse feiert ihren vor drei Jahren ins Waadtland geflüchteten Helden Alain Prost (33). Und der WM-Leader geniesst nach seinem 32. GP-Triumph in Le Castellet die Streicheleinheiten auf dem Papier. Was sagt Prost selbst? «Besser kann ich nicht mehr fahren!». Roger Benoit telefonierte gestern mit dem Superchampion...

Sie haben Ihren McLaren-Teampartner Ayrton Senna nicht nur im Training, sondern auch im Rennen den Tarif erklärt...
Aber bis Saisonende kann ich mich nicht immer so motivieren. Ich wollte einmal wissen, wo ich wirklich stehe! - Moment! Nicolas zerstört wieder die ganze Wohnung. Meinen Sohn habe ich weniger im Griff als Senna!

Freuen Sie sich auf das nächste Duell am Sonntag in Silverstone?
Ja, psychologisch wäre dort, wo Senna gross geworden ist, ein Sieg Gold wert!

Denken Sie schon an den WM-Titel?
Nein, ich muss von den letzten neun Rennen fünf gewinnen - dann bin ich sicher Weltmeister! Acht Siege reichen vielleicht nicht, denn McLaren gewinnt 1988 alle 16 WM-Läufe!

Von wo droht die grösste Gefahr?
Vom Benzinverbrauch. Die Anzeigen im Cockpit sind nicht genau. In Le Castellet fuhr ich sogar im Minus, am Ende hatte ich wieder zwei Liter plus - im Tank waren aber noch mehr als sechs Liter Benzin.

Probleme mit Senna?
Nein. Wir haben vor Rio per Handschlag ein Abkommen unter Gentlemen getroffen. Bis in die zweite Runde gibt es keinen Kampf bis zur letzten Konsequenz. Wir wollen ja beide nicht, dass die Gegner über einen Start-Crash lachen können. Nachher ist alles erlaubt!