BLICK, 09.08.1996

Prost: "Auf dem Velo hätte ich mehr Spass"


Von Roger Benoit in Budapest

Er ist technischer Berater und Gelegenheits-Testfahrer bei McLaren-Mercedes. Seit fast einem Jahr versucht der Waadtland-Franzose Alain Prost (41) das weiterhin erfolglose Dream Team nach vorne zu peitschen. BLICK-Redaktor Roger Benoit sprach mit dem F1-Rekordman (51 Siege, 798,5 WM-Punkte).

Sie machen nicht den glücklichsten Eindruck...

Oh, ich stelle mir vor, wie man in diesen herrlichen Sommertagen mit dem Velo unterwegs sein könnte. Wie problemlos die Welt dann wäre!

Was heisst das?
Oh, in der F1 hat sich nicht viel geändert. Die Politik beherrscht weiter das Tagesgeschehen. Und irgendwie wird man dabei müde. Vor allem die ewigen Diskussionen hinter den Kulissen gehen mir auf den Wecker.

Wie soll oder darf man das jetzt verstehen?
Oh, ich überlege mir, wie das weitergehen soll. Ob ich in diesem Business noch genug Spass finde.

Was würde Sie wieder richtig motivieren?
Oh, das ist einfach. Die Technik müsste wieder im Vordergrund stehen. Bei Williams lässt Teamchef Frank keine Politik aufkommen. Dort weiss man, was zählt: Auto und Entwicklung. Deshalb gewinnen die auch in Serie.

McLaren-Mercedes?
Oh, wir haben den Rückstand auf Williams verkürzen können. Aber für die letzten Zehntel muss ein neues Auto her. Der Motor ist jetzt schon sehr gut.

Und ihr Traum vom eigenen Franzosen-Team...
Oh, ein netter Traum. Viele Leute schieben mich an die Front. In der F1 ist alles möglich. Auch dass Renault den Rückzug überdenkt und weitermacht.



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